Erfolgreich mit Ländern des globalen Südens partnerschaftlich kooperieren – Es gelingt! Noch im Juni 2017 hatten wir es nicht wirklich geglaubt. So viele Unwägbarkeiten, Anfeindungen und Schwierigkeiten…
Menschen schimpften uns an, dass ein solches Projekt unverantwortlich sei, denn viel zu groß wären die Unterschiede zwischen beiden Ländern (mag sein, aber zwischen RT und Mv sind sie es lange nicht…). Andere entmutigten uns mit Äußerungen, wonach unsere Ideen absolut nix bewegen, gar verändern würden. Deutlich gab uns die Landesverwaltung zu verstehen, dass die federführende Politik im Bundesland keinerlei Kooperationsinteresse an jenen Ländern hat, mit denen die Schule der Künste seit mehr als zehn Jahren Austausch und kulturelle Bildungsprojekte pflegt. Wenn das die federführende Politik wüsste… Monate lang haben wir auf finanzielle Unterstützung kultureller Jugendbildung aus dem Kulturministerium warten müssen und dennoch zeitgleich Ferienangebote, Kurse, Workshops, Flüchtlingsprojekte, Veranstaltungen und Schulprojekttage uneingeschränkt durchgeführt. Hat ganz schön weh getan, was ja wohl auch genau so beabsichtigt wurde.
In der westafrikanischen Region schlummert eine Menge Potential. Andere Länder haben längst den Wecker gestellt. Die Tourismusbranche könnte vor Ort unterstützen, gemeinsam Konzepte umsetzen und nebenher auch Schwung in die eigenen Konten bringen. Mehr bis minder gewagte Unternehmenskooperationen dort könnten ganze Branchen beflügeln, denn die Region befindet sich im Umbruch – wirtschaftlich, kulturell, ökologisch. Interessierte Partner in Togo warten darauf zuhauf. Doch wenn sich das Lebensziel eines mecklenburgischen Sekretärs lediglich auf die private Anschaffung eines Aufsitzrasenmähers beschränkt, bleibt zu befürchten, dass derart Verwalter*innen auch künftig weiter hinter dem Monde agieren, Arbeit behindern, statt deren Durchführung gewährleisten werden. So lange Globalisierung als Bedrohung und nicht als Chance begriffen wird, bleibt es schwierig für internationale Kooperation. Die kommenden Flüchtlingszahlen werden das eindrucksvoll zertifizieren.
Zwei Jahre haben wir das Projektvorhaben vorbereitet. Intensiv wurden Jugendliche in beiden Ländern auf die Begegnung eingestimmt. Stück für Stück haben wir die Kommunikation dank Internet intensiviert. Die ersten vierzehn Tage im Juli/August wurden absolviert. Über die Ergebnisse sind wir sehr glücklich. Interessierte aus Landeshauptstadt, Republik und Welt waren online permanent mit dabei, fragten, lobten, kommentierten. Und reichlich Menschen aus Mecklenburg konterkarierten mit ihrer Anteilnahme, ihrer Unterstützung und Mitwirkung die vorherrschende Meinung hiesiger Meinungsvorgeber. Gestern Nachmittag sind unsere togoischen Freunde sicher auf dem Airport in Lomé gelandet. Ihre Familienmitglieder, Freunde, Bekannte und unser Partnerverein EAC nahmen sie herzlich in Empfang. Anschließend wurde berichtet und gefeiert. Man ist stolz dort auf das Projekt.